Zeitung Bremen

Plastische Präsenz

 

Zu Arbeiten von Michael Post 1993

Michael Posts Wandobjekte thematisieren die künstlerische Wirkung wechselseitig aufeinander bezogener farbiger Flächen. Ihnen liegen präzise geometrische Formen zu Grunde. Aus gekanteten und gelaserten Stahlblechen bestehend, werden sie mit Glasfaser laminiert und mit Acrylfarbe bemalt. Dabei zitieren opake Oberflächen leinwandartige Strukturen, die partiell an Tafelmalerei erinnern, während die belassenen, diffus spiegelnden Metalloberflächen ihr jeweiliges Gegenüber reflektieren. Weitere Werkgruppen aus Metall oder Holz wenden sich tetraedischen Strukturen zu, die räumlich-perspektivische Illusionen erzeugen.

Indem sie leicht oder verstärkt aus der Wand heraustreten, öffnen Michael Posts Objekte ihre plane Flächigkeit in den realen Raum. Diese plastische Präsenz wird durch den Lichteinfall und eine stark fluoreszierende Farbigkeit unterstützt, die leuchtende Verschattungen entstehen lässt. Auf verschiedenen Ebenen laden die raumgreifenden Flächen den Betrachter zum Perspektivenwechsel der eigenen Wahrnehmung von zweiter und dritter Dimension ein.